Sonntag, 1. Januar 2012

Ugly Pretty Special Extra

Rezension

Langsam mutiert mein Blog zu einer Art Kirche, die eine ganz besondere Serie anhimmelt. Sobald ich ein Buch in den Händen halte, in dem es um die Zukunft gehen soll, vergleiche ich es mit den Uglies, meinen liebsten Lieblingsbüchern.
Aber die Autoren sind ja auch selbst Schuld, wenn die Handlungsverläufe denen bei Scott Westerfeld so ähnlich sehen.



Die Reihe


Tally Youngblood lebt in einer Welt, in der jeder 16-jähriger, der sein Leben bisher ziemlich uncool und langweilig als Schüler, als Ugly, gefristet hat, zum Pretty umoperiert wird, was mit einem Umzug über den Fluss, von Uglyville nach New Pretty Town verbunden ist.




Schrecklicherweise klangen diese Informationen, die so ungefähr im Klappentext stehen, meiner Meinung nach ziemlich flach. Ich konnte mir nicht vorstellen, dass dies eine Kulisse für eine Geschichte mit Tiefgang bilden könnte.

Was Scott Westerfeld aber tatsächlich schafft, ist richtiger Wahnsinn. Die Geschichte ist so mitreißend, dass ich mir am Ende wünschte, selbst Tally zu sein.
Während die Handlung spannend und voller Überraschungen ist, wird auch unser Leben heute kritisiert, indem er unserer schön-operierten und -verlogenen Gesellschaft den Spiegel vorhält, ohne Weichzeichner.
Und ganz nebenbei erlebe ich alle von Tallys Gefühlen hautnah mit. Scott Westerfelds Schreibstil ist so gut in den Büchern. Nicht aufdringlich gekünstelt, nicht mit lauter „zauberhaften“, „wundervollen“ oder gar „exorbitanten“ Adjektiven gespickt, die mir auf dem Weg zum Sinn und zu den Gefühlen einer Geschichte einfach nur im Weg liegen. Ich brauch Fakten (;
Obwohl die Geschichte nicht als Lovestory getarnt ist, berühren mich die Geschichten ganz schön.
Und die Charaktere sind so schön gestrickt, dass einem schlicht nichts anderes übrig bleibt, als sich in sie zu verlieben. Obwohl sich Tally in jedem Buch verändert, von der Ugly zur Pretty, von der Pretty zum kalten Special, bleibt sie immer sie selbst, einfach ein Mensch. Auch eine Botschaft des Autors an uns.




Ich merke, wie schwierig es ist, das, was ich an den Büchern so liebe, erläutern zu können, wenn jemand sie nicht gelesen hat. Denn glücklicherweise steckt noch viel mehr in den Geschichten drin, als der Klappentext verrät, und das ist auch das, was die Romane so toll macht: Die unerwarteten Wendungen: die Handlung, was doch eigentlich selbstverständlich ist, oder?
Ich war begeistert von der Welt, die Scott Westerfeld aufgebaut hat. Diese gruselige Zukunft, die er letztendlich wieder einstürzen lässt, was mir den Atem raubte.



Ich liebe diese Bücher!



Erwähnenswert ist allerdings noch, dass der vierte Teil der Trilogie, Extra, nicht mehr aus Tallys Sicht geschrieben ist. Es gibt eine neue Hauptfigur, die Handlung spielt einige Jahre nach Tallys Geschichte. Und das ist wohl das traurigste an der Sache. Tally gehört für mich einfach zu den Romanen dazu. Ihre Denkweise ist mir in Fleisch und Blut übergegangen und ich habe jedem Augenblick, in dem sie in der Geschichte vorkommt, entgegengefiebert. Leider wird sie im vierten Teil als kaltblütig, monströs denkende Maschine beschrieben, was mir Aya, die neue Hauptperson, etwas unsympathisch machte. (;

Über den Insider's Guide habe ich schon mal berichtet, den gibt’s allerdings nur auf Englisch und eröffnet keine Handlung (erzählt aber die Vorgeschichte der Uglies-Zeit!).

Müsste ich sagen, welches Buch mir am meisten gefallen hat, fällt mir am ehesten Special ein. Wahrscheinlich wegen Tallys special Fähigkeiten. Aber ich liebe sie alleee. 

3 Kommentare:

  1. Du hast mich überzeugt. Ich lese die Bücher.
    G.B.

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  2. Ich fande die Bücher echt Prickelnd!Was sie mit den Pretty s gemacht haben hatte echt schwindel faktor,das mit den Läzisonen!

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    1. Allerdings!
      Und - auch wenn ich die Sprache der Bücher nie so wie du gesprochen habe (; - war ich auch sehr in der Geschichte gefangen und wollte am liebsten Tally sein (:

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