Sonntag, 29. Januar 2012

Blackout - Andreas Eschbach

Rezension





Zunächst einmal …

Black*Out von Andreas Eschbach war ein Buch, auf das ich schon vor einigen Monaten sehr gespannt war, es sah spannend und auch edel aus, wie es da im Bestsellerregal der Jugendbücher tronte.
Jetzt hab ich es gelesen und bin tatsächlich gespannt auf den nächsten Teil, das hätte ich aber zum Beispiel auf Seite 100 noch nicht gesagt.

Um später gewissenhaft über Blackout berichten zu können, hab ich mir eine kleine Liste gemacht und siehe da: oben stehen Stichpunkte wie „anstrengend“, „Charaktere schlecht ausgearbeitet“.
Das stimmte auch, zu dem Zeitpunkt, in dem ich das geschrieben habe. Die Geschichte ist niemals tatsächlich langweilig, aber es ist schon recht anstrengend gewesen, das Buch zu lesen. Wenn es in der Ecke lag, hatte ich nicht unbedingt das Bedürfnis, es zu lesen, im Gegenteil zu „Die Auswahl“, die ja eigentlich nicht so fabelhaft bei mir abgeschnitten hat.
Einen großen Teil des Buches wandert die Person vom eigentlichen Zeitpunkt zu anderen in der Vergangenheit, indem sie jemandem davon berichtet. Das ist ja ein interessantes Mittel, aber das hat immer dann genervt, wenn ich wissen wollte, wie es in der aktuellen, „wichtigen“ Handlung weitergeht. Wenn ich dann aber schon die eigentliche Geschichte vergessen hatte und in der Vergangenheit und den entstehenden Gefühlen dort gefesselt war, gings plötzlich wieder ins Jetzt. Das hat das Vorwärtskommen in der Geschichte tatsächlich anstrengend und langwierig gemacht. Deshalb war es auch schwierig, sich an die Charaktere zu gewöhnen, weil viel nacherzählt wurde, aber nicht so viel Kontakt entstanden ist.

Aber dann fast genau auf Seite 250 entsteht so viel Spannung, die Beschreibungen der Handlung sind so realistisch und ich konnte mich reinfühlen, wie Christopher, die Hauptfigur, beschreibt, was mit ihm geschieht, als er in die Kohärenz eintritt.

Die Geschichte

Ein wissenschaftliches Team entwickelt einen Mikrochip fürs Gehirn, das seine Träger wir durch einen Funk verbindet. Die Gehirne beginnen nicht nur dasselbe zu denken, sie sehen auch durch die Augen aller Mitglieder. Schnell beginnt sich durch diese Kohärenz dieser Menschen eine große Macht zu entwickeln, die droht, die ganze Menschheit einzunehmen.
Auf Grund ganz besonderer Umstände ist Christopher in die Sache verstrickt und weiß von der Gefahr, gegen die er sich wehren muss.

Und dann

Die zweite Hälfte des Thrillers hätte ich in einem Rutsch durchlesen können. Es war ein Vergnügen, die technischen Details nebenbei zu erfahren und sich zu fühlen, als erfahre man es am eigenen Körper, das zu fühlen, zu denken und zu sehen, was tausende andere Menschen sehen. Außerdem hat sich die Handlung zuletzt angefühlt wie bei Ocean's Eleven, als die Widerstandsgruppe ihre Pläne geschmiedet hat.

Außerdem passierte so viel Unerwartetes. Das ist eines der Bücher, bei denen ich den Autor dafür bewundere, wie er alles bis ins Detail geplant hat, sodass kleine Dinge die zufällig zwischendurch passieren, dann doch einen wichtigen Effekt haben. So ist das zum Beispiel auch bei meinen Uglies gewesen. Das ist bei Büchern wirklich schön und wichtig, wenn man Spannung und Überraschung schaffen möchte, und zaubert zusätzlich eine geheimnisvolle Stimmung, bei der der Leser plötzlich das Gefühl hat, bei etwas ganz Großem dabei zu sein und alles Schritt für Schritt zu durchschauen.

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