Freitag, 30. Dezember 2011

Cassia und Ky - "Die Auswahl"

Rezension

Cassia und Ky ist eine Serie bei der bis jetzt nur der erste Teil auf deutsch veröffentlicht wurde, mit dem Namen „Die Auswahl“. In dem Buch geht es, wie ich es so gerne mag, mal wieder um die Zukunft.

In Cassias Welt ist das Leben voll und ganz von „der Gesellschaft“, also dem System, geplant. Das führt so weit, dass es für alle Menschen den „perfekten Partner“ gibt, der ihnen an ihrem 17. Geburtstag beim „Paarungsbankett“ genannt wird. Den heiratet man, wenn man 21 ist. Kein Aber. Und das wird auch von den Bürgern geduldet, ihnen wurde schließlich dieses perfekte System, das unter anderem allen ein langes Leben ermöglicht, seit Kindesbeinen eingetrichtert.

Unverkennbar hat sich Ally Condie als Thema für ihren Science Fiction Roman eine Liebesgeschichte ausgesucht. Denn (wer hätte es anders gedacht) Cassia verliebt sich in einen anderen, nicht in Xander, der laut Paarungspool ihr idealer Partner ist.

Liebesgeschichte in Science Fiction ist nicht unmöglich, klappt ja sogar gut. Das weiß ich von meinen heißgeliebten Uglies. Und bei Seelen rückt die Zukunfts-Kulisse sogar ziemlich in den Hintergrund, sie ist sozusagen nur so ein Nebenfaktor für den Kick zwischendurch, haha.

Leider nur steckt vor allem in Seelen, ein Roman, in dem es genauso wie bei Cassia und Ky vor allem um die Liebesgeschichte geht, um einiges mehr Herzschmerz und Knistern drin. Der Prozess, wie sich Cassia in Ky verliebt ist erst einmal lahm und dann kann ich es überhaupt nicht nachvollziehen, wie sie sich verliebt, kaum Kontakt. Irgendwie fühlt man sich als Leser übergangen, das ganze passiert, weil man weiß, es soll passieren, aber ohne ersichtlichen Grund. Ich hatte die Science Fiction-Sache schon vollkommen vergessen, da nimmt die Geschichte eine völlige Wendung, Cassia beginnt (mal wieder ganz plötzlich, ohne erkennbaren Anstoß) rebellieren zu wollen gegen das System. Das traurige an der ganzen Sache ist, dass eigentlich schon alles im Klappentext steht, ich verrate euch also keine Geheimnisse. Meiner Meinung nach hatte die Autorin einen guten Einfall, um den man eine wunderbare Geschichte hätte stricken können, aber eben mit mehr Liebesgeschichte, mehr Überraschung und mehr Inhalt. Genau das passiert auf ungefähr den letzten 10 Seiten. Das ist wohl auch der Grund, weshalb ich mir den nächsten Teil wohl doch besorgen werde.




Ganz besonders anzumerken ist übrigens, dass es so einige Parallelen zu der Uglies-Serie gibt. Ich gebe aber auch zu, ich hatte die Hoffnung, „Die Auswahl“ würde mich ein Bisschen an meine Uglies erinnern.
An Tallys 16. Geburtstag, dem Sprung von der Ugly zu Pretty, soll sie zur Pretty operiert werden, wird aber aufgehalten und macht sich auf in die Wildnis, um ihre beste Freundin zu finden.

Ich nehme niemandem etwas vorweg, wenn ich sage, dass Cassia im zweiten Teil „Die Flucht“ sich ebenfalls aufmachen wird und in die Wildnis zieht, um Ky zu suchen, das steht nämlich auf dem Klappentext. Ich hoffe inständig, ich habe hier gerade nicht den gesamten Inhalt des 2. Romans zusammengefasst.

Ally Condie hat sich also möglicherweise ganz schon von Scott Westerfeld inspirieren lassen.

Langsam hab ich das Gefühl, dass es bei Science Fiction immer auf eins hinausläuft:
Hauptfigur lebt bisher normales Leben im futuristischem, strengen System – Liebesgeschichte nebenbei – Flucht in die Wildnis – Sturz des Regimes

Recht ähnlich wie bei Seelen, oder? Seelen – und vor allem die Uglies-Serie, ich lege sie allen ganz ganz nah ans Herz, so toooll – würde ich als Alternative oder eben Vergleichs-Lektüre zu Cassia und Ky empfehlen. Meiner Meinung nach haben beide eine schöner ausgearbeitete Geschichte, obwohl auch Seelen ganz schön langatmig ist.

Was bleibt also zu sagen? Uglies ist und bleibt meine große Liebe. Die Lobeshymne wird niemals verstummen!
Und im Chor … !