Freitag, 2. Juli 2010

Hummi


Hallöchen!
Das Wetter ist sooo toll, fast jeden Tag geht's an den See oder ins Schwimmbad. Und die gute Nachricht lautet, am 27. Juni war Siebenschläfertag und der alten Bauernregel nach, "das Wetter am Siebenschläfertag sieben Wochen bleiben mag." Juhu!

Wie gesagt, wird das tolle Wetter auch genutzt. Vor 1-2 Jahren hab ich mir ein Sommerferien-Hobby zugelegt: Paddeln! Am Siebenschläfertag wurde das Paddelboot auch aufgepumpt und es ging auf hohe(n) See. Doch jeder Ausflug birgt Gefahren! Vielleicht nicht immer für die Reisenden, in diesem Fall war jemand ganz anderes in Gefahr. Eine Hummel trieb nahe dem Bootssteg verloren im Wasser und summte ihre möglicherweise letzten Brummer. Jemand mit einem so weichen und guten Herzen wie mir, kann da nicht uninteressiert - oder gar schadenfreudig! - dranvorbeipaddeln. Ich ergriff also kühn das Paddel und versucht das Summtier aus dem Wasser zu scheffeln. Allerdings tat dies der Hummel wahrscheinlich nicht so gut. Da fasste Papa, mein tapferer Begleiter, sich ein Herz und kurz darauf auch die Hummel, mit ungeschützter Hand wurde sie herausgefischt (Oder nennt man das dann "herausgehummelt"? Waren wir demnach am Siebenschläfertag "hummeln"?). Nun ja, die Sache war aber noch nicht gegessen. Wir konnten die Hummel ja wohl kaum ungeschützt und klatschnass in die Büsche werfen, mit dem naiven Glauben, sie so "gerettet" zu haben. Nein! Mit der triefenden Hummel ging's zum Bootssteg. Vorsichtig legten wir sie auf ein altes Boot und dann mussten die Flügelchen trockengepustet werden. Die Sonne half auch mit. Keine halbe Stunde verging, das Insekt begann schon tapfer mit den Flügeln zu brummen - unternahm sogar schon erste Flugversuche! Eine negative Nebensache dabei war, dass die ersten Flüge zehn Zentimeter weit gingen und das Boot umgeben von Wasser war und sich im Inneren des Bootes auch noch Wasser befand. Nach zwei Hoppsern plumpste die Hummel also von einem höher gelegenen Sitz in den unteren Teil des alten Holzbootes und in eine Pfütze am Boden, der auch noch von lauter Brettern mit Löchern bedeckt war. Ihr könnt euch vorstellen, dass es für Außenstehende lustig ausgesehen hätte, uns dabei zu beobachten, wie wir halb in unserem aufblasbaren Paddelboot, das zwischen alte, rostige Boote gequetscht war und halb im Holzboot Diana hingen und eine Hummel aus den Tiefen von Diana retteten. Wir wurden ein bisschen gequetscht, ein bisschen nass und ein bisschen gestreckt, denn unser Paddelboot trieb regelmäßig davon, um dann wieder zurückzutreiben und Hände, Füße und Köpfe zu zerdrücken. Aber Hummi, die mittlerweile einen Namen bekommen hatte, wurde gerettet.
Wie schon einmal erwähnt, birgt so ein See aber seine Gefahren und Hummi konnte keinesfalls auf dem Steg oder den Booten zurückgelassen werden, das stand fest. Was blieb uns also anderes übrig, als Hummi mit zu unserem Ufer zu nehmen? (Habe ich erwähnt, dass wir die Hummel am anderen Ufer des Sees gefunden haben?) In Höchstgeschwindigkeit wurde also über den See gepaddelt, wobei wir natürlich aufpassten, dass Hummi nicht wieder zu voreilig ins Wasser hüpft. Aber hätte sie das doch getan! Nach einer Stunde Rumgepaddel und Hummeltraining im Plastikboot strandeten wir im steinigen Sand. Die Hitze und die Sonne hatten Hummi wohl nicht so gut getan. Es war so tragisch! Zwei Stunden Rettung lohnten sich letztendlich doch nicht und wir mussten Hummi zurück dem Kreislauf der Natur überlassen.

Nach dieser Rettungsaktion war der 4:1-Sieg von Deutschland gegen England nicht mehr so aufregend und die Frage, wie man beim Spiel mit einem I ♥ London-Shirt unter Deutschland-Fans ankommt, wird zur Nebensache.

2 Kommentare:

  1. Tolle Rettungsaktion!

    Warst du etwa auch schon mal in London?

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  2. Danke für den Kommentar! Eigentlich bin ich nicht richtig künstlerisch begabt, aber ich geb mein bestes (;

    Haha, die Geschichte über Hummi ist ja toll! Ich kann kleine Tierchen auch nie im Wasser treiben lassen und muss sie immer gleich retten! (=

    Liebe Grüsse

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