Immer
wieder, wenn ich eine Rezension schreiben soll, frage ich mich, wie
die perfekte Rezension aussieht. Ich möchte schließlich, dass meine
Meinung richtig rübergebracht wird, dass mein Leser weiß, was ich
mir denke, und das ist unglaublich schwer, wenn man von etwas redet,
was der andere nicht kennt.
Für
mich gibt es 2 Arten des Rezensierens: Ich kann entweder die Handlung
durchkauen und erzählen, worum es darin geht und dann noch eine
kurze Meinung zum Schreibstil abgeben …
Die
Technik habe ich in zu Beginn meiner Rezensionen angewendet. Was ich
schnell bemerkt habe, wenn ich etwas aus dem Buch erzähle, ist, dass
es ein Krampf ist, nichts vorher verraten zu wollen. Ich muss also
irgendwie umschreiben, was später passiert und wie ich das finde und
wie es ist, ohne es zu verraten ... Wie bitte soll mich irgendjemand
verstehen, wenn ich von etwas spreche, das ich nicht beschrieben
habe. Diese Art des Schreibens ist also entweder: Eine hohe Kunst;
Schwachsinnig und unmöglich; oder ich verrate vorher alles und ich
vermiese meinen treuen Lesern den Spaß.
Die
Rezensionen der letzten Monate haben sich gewandelt und die Texte,
die ich geschrieben habe, schienen sich ihre eigenen Wege gesucht zu
haben, die Bücher zu umschreiben.
Ich
hatte zwar das Gefühl, die Rezensionen wären viel chaotischer und
unüberlegter, aber ich hatte nicht das Gefühl, euch etwas zu
verschweigen, oder, was ganz nah daneben liegt, zu viel zu verraten.
Was
ich jetzt tue, ist, euch schlicht meine Gefühle beim Lesen zu
beschreiben: Was ich mir denke und nicht, was das Buch tut. Es
ist so schwer zu beschreiben, wie die „Unmöglichen Rezensionen“
zu schreiben sind.
Es
ist heikel, denn eigentlich ist es nur ein Vorschwärmen, wie ich das
Buch sehe und was es bei mir ausgelöst hat. Wenn ich solchen
Schwärmereien nun folge, mich das Buch aber dann enttäuscht und
nicht die gleichen Gefühle in mir weckt, weil ich es ständig
vergleiche und aber nie das finde, was ich mir beim Lesen einer
glückseligen Rezension vorgestellt habe, dann sinkt das Buch auf
meiner Rangliste tiefer, als es das eigentlich verdient hätte.
Wie
stellt man es nun an, ein Buch zu empfehlen und Gründe zu nennen,
ohne zu viel zu verraten oder den, der es lesen wird, mit
vorgetroffenen Einschätzungen ins Lesen zu schicken?
Ich
schätze, das lernt man, wenn man es ausprobiert. Ich mag es auf
jeden Fall, meine „neuartigen und gefühlsbezogenen“ Rezensionen
zu schreiben. Es macht mehr Spaß und es ist kein Balanceakt mehr.
Was
ich aber nicht tun werde, ist, mich auf diese Technik
festzuschrauben, sonst achte ich womöglich noch darauf, bloß immer
so zu schreiben, wie ich es euch hier vorgebetet habe.
Hach,
was für eine Philosophie. Vielleicht schreibe ich ein Buch darüber,
aber wehe, jemand schreibt eine Rezension dazu!
:D